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25.09.2020
Stadt will „Haus der Begegnung“ schaffen

Geldsegen für die Stadt Lohne: Über den „Integrationsfonds“ des Landes kann die Kommune für 2020 knapp 220000 Euro an Fördermitteln beantragen. Diese sollen jetzt für ein „Haus der Begegnung“ in der Innenstadt sowie die Erweiterung des Waldspielplatzes Rehwiese um inklusive Spielgeräte genutzt werden. Das war in der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Familie, Senioren und Soziales am Donnerstag zu hören.

Lena Dellenbach, Leiterin der Abteilung Integration, stellte die geplanten Maßnahmen vor. Der Waldspielplatz soll um inklusive Spielgeräte erweitert werden, um dem Bewegungsdrang beeinträchtigter Kinder gerecht zu werden. „Außerdem wollen wir so den Inklusionsgedanken vorantreiben.“ Sebastian Wolke, Leiter des Amtes für Familie und Soziales, bezifferte die Kosten für die geplante Erweiterung auf circa 56000 Euro. Der Ausschuss stand dem Vorhaben sehr positiv gegenüber. Manuela Deux (Grüne) regte überdies Geräte für Senioren an.

Das zweite Projekt ist ein „Haus der Begegnung“. „Damit möchten wir bestehende Integrationsprojekte an einem Ort bündeln“, sagte Dellenbach. Es solle eine Anlaufstelle für Jung und Alt werden, wo Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammenkommen können. „Die Räumlichkeiten könnten aber auch anderen Institutionen, wie zum Beispiel dem Runden Tisch für Integration und Völkerverständigung oder dem Präventionsrat zur Verfügung gestellt werden.“

Ergänzend dazu erläuterte Wolke, dass es generell ein gewisses Platzproblem für Projekte in Lohne gebe, mit der Anmietung dieser Immobilie könnte nun Abhilfe geschaffen werden. Außerdem betonte er die „gute Lage“ direkt neben dem Kindertagespflegebüro am Neuen Markt. „Dort würde das Haus der Begegnung auch wahrgenommen werden“, meint Wolke. Die Kosten für die Anmietung der Immobilie sowie einer 450- Euro-Kraft auf fünf Jahre bezifferte der Amtsleiter mit 60000 Euro, zusätzlich würden 10000 bis 14000 Euro für die Herrichtung der Räume anfallen. „Bauchschmerzen“ bei der Idee hatte Paul Sandmann (CDU): „Das ist keine Anlaufstelle, wenn dort nur geschlossene Gruppen tagen.“ Zudem sei die Bündelung der Projekte falsch, da Kontakte in anderen Einrichtungen für die Projektteilnehmer wegfallen würden. Sandmann schlug eine Befragung der Betroffenen vor.

Eckhard Knospe (SPD) wollte wissen, ob die Verwaltung mit genau dieser Immobilie richtig liege, zum Beispiel was Lagerkapazitäten anginge. Daraufhin berichtete Wolke: „Die Liegenschaftsabteilung hat sich eingehend mit den Räumlichkeiten beschäftigt.“ Man sei zu dem Schluss gekommen, dass die Immobilie gut geeignet sei. Der Vertreter des Stadtjugendringes, Bernard Buschemöhle, wies auf die nicht barrierefreie Toilette hin, die sich im Keller der ehemaligen Eisdiele „Alessandro“ befinde. 

Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer versicherte, nach einer Lösung für dieses Problem zu suchen. „Es ist noch kein abgeschlossenes Projekt.“ Er würde sich aber ein Signal des Ausschusses wünschen, um eine Begegnungsstätte schaffen zu können. Dieses Signal kam während der Sitzung. Thomas Schlarmann (CDU) wollte die Gelegenheit nutzen: „Einen absolut richtigen Zeitpunkt findet man sowieso nicht.“ Auch Silvia Klee (SPD) sprach sich für eine Anmietung aus: „Die Lage ist ideal und es macht absolut Sinn, das in Angriff zu nehmen.“

Während einer getrennten Abstimmung über die Projekte erhielt das „Haus der Begegnung“ 13 Ja-Stimmen und eine Ablehnung (Sandmann). Für dieb Ergänzung des Waldspielplatzes votierten alle Ausschussmitglieder einmütig.

Im Bild:

Früher eine Eisdiele, bald vielleicht ein „Haus der Begegnung“: Die Räume des ehemaligen Eiscafés Alessandro eignen sich aus Sicht der Lohner Stadtverwaltung für ein Integrationsprojekt. Dieser Meinung war auch der Ausschuss für Jugend, Familie, Senioren und Soziales. 

Foto: Kessen