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02.10.2020
Nachlese "Lohner Sprachcamp der Vielfalt 2020" vom 17. – 21.8.2020 

Auch in Corona-Zeiten ist ein Sprachcamp möglich, wenn es unter dem Motto: “Lohner Detektive, der Natur auf der Spur” steht. Warum das Sprachcamp gerade unter diesen Bedingungen so wichtig ist: Die Grundschulkinder mit Migrationshintergrund haben seit Wochen in ihren Familien kein Deutsch gesprochen. Und vor den Ferien hatten sie keine Schule und daher auch keinen Kontakt mit Sprache, Kultur, Lehrer*innen und Mitschüler*innen.

Mit zehn anstelle von 20 Kindern in zwei Gruppen unter der Leitung von Maria Bokern mit Lilly Frilling und Kerstin Sommer mit Vijitha Tiruchelvam fand bei sonnigem Wetter das 6. Lohner Sprachcamp überwiegend an der frischen Luft statt. Es galt, sich mit den Pflanzen unserer Umbgebung vertraut zu machen.

Täglich pünktlich um 10.00 ging es zunächst im Hort der Gertrudenschule los. Die Kinder trugen Mundschutz und wuschen sich zunächst gründlich die Hände. – Immer schön mit Abstand.

In den Gruppen wird dann nach- und vorbereitet:  Das Camptagebuch wird geschrieben, Pflanzenteile werden sorgfältig gepresst und beschriftet in das eigene Herbarium eingeheftet und weitere Schätze in der Campkiste gesammelt. 

Danach ging es in die Natur. Am Montag in den Stadtpark, am Dienstag und Mittwoch in getrennten Gruppen zur Streuobstwiese des NABU in Südlohne und mit Hopi durch den Lohner Wald. Am Donnerstag stand ein Besuch bei Anke Homrighausen auf dem Programm. Endlich konnte draußen das Camplied gesungen werden! Außerdem buddeln die Kinder Kartoffeln aus und lauschen gespannt dem Imker Willy, der sehr viel über seine Bienenvölker zu erzählen hatte. Der Freitag rundete das Naturerlebnis in der katholischen Bücherei ab. 

Am Ende stellen sich die Kinder gegenseitig in großer Runde und mit großem Abstand die Pflanze vor, um die sie sich während des Camps besonders gekümmert haben. 

Yassir hatte den Ahorn und berichtet darüber, wo und wie oft er ihn gesehen hat. Außerdem weiß er jetzt auch, wie alt und wie groß der Baum werden kann und wie seine Früchte aussehen. 

Alle Kinder haben sich auf vielfältige Weise und sehr begeistert Wissen über Pflanzen und Tiere angeeignet. Unsere Überlegung: Nur wer sich mit der Natur in der Umgebung auskennt, ist auch in der Lage, sie zu schützen und zu schätzen, ist aufgegangen.

Ein besonderes Highlight des Camps sollte noch erwähnt werden. – Vom Fördergeld der Lotto-Sport Stiftung wurden unter anderem Tablets angeschafft, auf die wir ausgewählte Apps wie “Anton”, “Die kleine Waldfiebel”, “Die Maus” und “Frag mal Finn” hochgeladen hatten. 

Sinn der Sache war, den Umgang mit digitalen Medien zu trainieren um ganz konkret und gleichzeitig spielerisch Recherche anzustellen.

In den Herbstferien ist ein weiteres digitales Sprachcamp geplant, in dem die Hardware wieder zum Einsatz kommen soll.