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Es gibt Sportler, die lieben lange Interviews. Sif fasst sich da lieber kürzer. Auf die Frage, wie ihm denn die Veranstaltung gefalle, sagt der 13-Jährige nur: „Gut.“ Aber er hat ja auch noch einiges vor und etliche Spielstationen zu absolvieren. Und dann warten schon die beiden Freunde Karim (11) und Omar (8). Zu dritt sind sie als Spielteam unterwegs, das möglichst viel mitmachen möchte: Torwandschießen, Sackhüpfen, Boccia, Dosenwerfen, mit verbundenen Augen einen Parcours gehen, durch Hula-Hoop- Reifen steigen und einiges mehr.
Die Reihenfolge der Spiele hat Sif im Blick. Denn zuvor hat er aus einem Umschlag einen Spielplan gezogen, der sein Team über das große Sportfeld leitet. Während die Jungen sich noch einen Überblick verschaffen, sind schon weitere Kinder mit und ohne Eltern eingetrudelt. So haben Ursula gr. Holthaus und ihre Stellvertreterin Kerstin Sommer als Vorsitzende und Völkerverständigung immer wieder einiges zu organisieren.
Aber nicht nur die Zahlnder Teilnehmer ist groß, es stehen auch viele Helfer zur Verfügung, sodass die Kinder durch alle Stationen geführt werden können. „Hier gibt es keine Wettkämpfe“, betont Kerstin Sommer. „Es geht um das Miteinander Stärken und Schwächen kennenzulernen. Mit Geschick und Zusammenarbeit könnenmöglichst alle Stationen absolviert werden.“ Sprachprobleme könne es durchaus mal geben, sagt sie, „aber bei den Spielen arbeiten wir mit Symbolen, die jeder versteht“.
Wenn man so will, sind drei große Gruppen auf dem Platz von Amasyspor vertreten. Das seien, sagen die beiden Vorstandsfrauen, sozusagen die alten Lohner, die Alteingesessenen. Hinzu kämen die Menschen, die vor etwas längerer Zeit zugezogen sind, und schließlich diejenigen, die erst seit recht kurzer Zeit in Lohne sind. „Wir sind bei unseren Helfern sprachlich gut aufgestellt“, sagt Ursula gr. Holthaus. Somit könne mit allen Gästen Kontakt gehalten werden. „Wir sind mittlerweile ein großes Netzwerk“, stellt sie fest. Neben Informationen durch die Oldenburgische Volkszeitung seien Netzwerke wie Facebook wichtig, aber ebenso der Lohner Jugendtreff oder der Internationale Frauentreff.
Viele Kinder, das zeigt sich in den Gesprächen, haben den Hinweis auf den Spielenachmittag von ihren Müttern erhalten. So auch Shirin (12), Handrin (10) und Hala (9). Sie haben soeben ihr 4. Spiel hinter sich. „Es macht Spaß, und es sind viele Kinder hier“, sagen sie einmütig. „Das ist toll hier“, meinen auch Gina (11) und Suzan (13). „Wir machen hier alle Spiele mit.“
Natürlich war auch „Spiele ohne Grenzen“ von der Coronapause betroffen und fand danach nun zum ersten Mal statt. „Üblich ist ein Rhythmus von 2 Jahren“, berichtet Kerstin Sommer. In den Jahren dazwischen werde die Aktion „Weltreise ohne Koffer“ veranstaltet.
Im Bild: Auf Skiern ohne Schnee unterwegs: Sif bewundert die Laufkünste der Brüder Karim (vorne) und Omar.
Foto: Bernd Gerwanski