Aktuelles

16.06.2023
Runder Tisch bleibt vielseitig aufgestellt
Bei Mitgliederversammlung wird Vorstand neu zusammengestellt

Der „Runde Tisch Lohne für Integration und Völkerverständigung e.V.“ ist weiterhin gut aufgestellt. Zur Mitgliederversammlung waren immerhin 19 der etwa 35 Mitglieder erschienen, auch um den Vorstand neu zu wählen bzw. zu bestätigen. Gerade dabei zeigte sich die Vielseitigkeit des Vereins. Weiterhin sind Vertreter aus vielen unterschiedlichen Herkunftsländern in diesem Führungsgremium vertreten.

Angeführt wird es erneut von Ursula große Holthaus, die aber deutlich machte, dass es für sie das letzte Jahr in dieser Position sei. Im kommenden Jahr möchte sie unbedingt den Führungsstab an ihre derzeitige Stellvertreterin Kerstin Sommer abgeben. So blieb es bei drei Neubesetzungen. Die langjährige Schriftführerin Ruth Honkomp-Willenbring verzichtete genauso auf eine Wiederwahl wie die Beisitzer Mohammad Kubraly und Ludger Themann.

Einmütig wählte die Versammlung Andreas Rießelmann zum Schriftführer. Für die beiden vakanten Beisitzerplätze gab es eine Kampfabstimmung bei drei Kandidaten. Letztlich setzen sich Ekbal Shekhy und Sayim Gök durch. Neben den Vorsitzenden bleiben weiterhin Christina Renner als Schatzmeisterin sowie die Beisitzerinnen Vijitha Thiruchelvam, Canan Boydak und Lidia Uptmoor im Amt. Durch diese Wahl habe sich die „Frauendominanz“ im Vorstand etwas verringert, freute sich eine der Beisitzerinnen.

Erfreut war auch Ursula gr. Holthaus. Im Nachgespäch betonte sie: „Überzeugend an unserem Verein ist, dass schon im Vorstand Migranten den Ton angeben. Es wird nicht über Migranten gesprochen, sondern mit ihnen! Waren es anfangs Leute mit italienischen, türkischen und tamilischen Wurzeln, sind jetzt syrisch-, kurdisch-, rumänisch- und iranstämmige Leute hinzugekommen. Das begeistert mich.“

Mit sichtbarem Genugtuung waren zu Beginn die Aktivitäten des Jahres 2022 noch einmal überdacht worden. Die Breite zeigte auf, dass die meisten der Mitglieder sich aktiv einbringen, um eine solche Vielfalt gewährleisten zu können. Gerade nach einem gewissen Stillstand in Coronazeiten ist die normale Situation fast wieder erreicht. Viele Aktionen zeichnen sich durch Nachhaltigkeit aus. So berichtete Kerstin Sommer von ehemaligen Teilnehmern des Sprachcamps, das es auch in den Sommerferien wieder geben wird, die heute diese Aktion als Assistenten unterstützen.

Der Bereich Sprache, das unterstrich der Kassenbericht von Christina Renner, nimmt einen wesentlichen Raum in der Arbeit des Vereins ein. Von den Ausgaben in Höhe von fast 19 000.- Euro flossen etwa 9 300.- Euro in die Förderung von Sprachkursen, die der Runde Tisch initiiert hat bzw. in sprachliche Individualförderungen. Ein Teil davon ist die Sprachlerngruppe für junge Mütter, die in Kleingruppen arbeitet und so die soziale Kontaktfähigkeit der Betroffenen intensiv verbessert.

Stark etabliert hat sich der seit 2017 bestehende Frauentreff. „Insgesamt kommen etwa 100 Frauen zusammen, davon 25 – 30 bei den 14-tägigen Sitzungen. 100 Frauen, das sind 100 Familien, die wir erreichen!“ bilanzierte gr. Holthaus.

Einige Dinge müssen inhaltlich überdacht werden. Weiterhin ist – trotz festgestellter Verbesserungen – die Hemmschwelle für viele sehr hoch, sich an Behörden zu wenden. Eine Teilnehmerin drückte das so aus:  „Im Sprechen läuft es gut. Doch viele können nicht sinnentnehmend lesen oder etwas aufschreiben.“ Hilfreich sind da die ehrenamtlichen Sprechstunden im Rathaus und das Haus der Begegnung im Meyerhof. Das unterstrich Renner: „Lohne ist ganz gut aufgestellt. Keiner muss ohne Hilfe sein.“

Im Bild: 
(sitzend v.l.) Christina Renner, Kerstin Sommer, Ursula große Holthaus, Vijitha Thiruchelvam, Canan Boydak, (stehend:) Andreas Rießelmann, Ekbal Shekhy, Sayim Gök. Es fehlt Lidia Uptmoor.  
(Foto: Steinke)