1145 Unterschriften für eine muslimische Ruhestätte

Im November hatten der Moscheeverein/Islamische Kulturverein, der Runde Tisch für Integration und Völkerverständigung (ikv), Amasya Spor, der Heimatverein Lohne und das Industrie Museum Lohne zu einer Unterschriftenaktion aufgerufen, um die „Einrichtung eines kommunalen Friedhofs mit einem muslimischen Bereich“ zu verwirklichen. Vertreter dieser Vereine trafen sich nun mit Lohnes Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet, um die Unterschriftenliste zu überreichen. Insgesamt unterstützten 1145 Unterzeichner diese Aufforderung an die Stadt.
Bei der Überreichung wurde schon deutlich, dass die Unterschriftenaktion eigentlich überflüssig geworden ist, jedoch ein klares Meinungsbild abgibt. Inzwischen zeichnet sich eine Lösung ab, dass auf dem katholischen Friedhof dieser Platz geschaffen werden kann.
Ali Boydak (der Ehrenvorsitzende von Amasya Spor) erklärte sich wie alle anderen mit dieser möglichen Lösung uneingeschränkt einverstanden: „Entscheidend ist für uns die Lösung, damit wir auch hier muslimische Bürger zur ewigen Ruhe betten können.“ Damit ist er auch im Einklang mit dem Ursprungsantrag aus dem Jahr 2014, wo es u.a. heißt: „...muss nicht unbedingt ein eigenständiger Friedhof sein.“
Auch Dr. Voet strahlte Optimismus aus und erläuterte nach einem Rückblick auf das Verfahren die positive Wende: „Wir haben hier einen ganzen Tag gesessen mit den Kirchen, dem ikv, dem örtlichen Bestattungsunternehmer und einem Friedhofsplaner.“ Dabei wurde klar, dass für die Friedhöfe Erweiterungen in absehbarer Zeit nicht mehr erforderlich sein werden, bedingt durch den „rasanten Trend zur Urnenbestattung.“ Vielmehr könne die angestrebte Lohner Lösung auch eine „Vorreiterrolle bei uns in der Gegend“ darstellen. Um die Gemeinsamkeiten zu finden, aber auch um eventuelle rote Linien auszuloten, wird es in der kommenden Woche ein Gespräch der Stadt mit der Kirchengemeinde und dem ikv geben. Die Bürgermeisterin ist zuversichtlich: „So nah wie aktuell waren wir noch nie an einer Lösung.“
Im Bild:
Im Namen der beteiligten Vereine überreichte Ahmet Öncü als Vorsitzender des Moscheevereins/islamischer Kulturverein Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet eine Liste mit 1145 Unterschriften, die sich für die Schaffung einer muslimischen Begräbnisstätte in Lohne einsetzen. Es assistierten (v.l.) Benno Dräger (Industriemuseum), Serdar Yücel (Islamischer Kulturverein), Kerstin Sommer (Runder Tisch), Ali Boydak (Amasya Spor), Ulla gr. Holthaus (Runder Tisch), Stefan Küpker (Heimatverein).
(Foto: Steinke)
Für weitere Infos siehe auch den Artikel der Stadt Lohne:
Muslimisches Gräberfeld: Nach der Petition nun gemeinsames Ziel vor Augen